Die Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße

Die Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße

Die Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße

Folgt man von Trier aus dem Lauf der Mosel, so begegnet man ab Kenn und bis nach Trittenheim den 18 Gemeinden und der Stadt Schweich der Römischen Weinstraße.

Seit 1988 trägt auch die Verbandsgemeinde Schweich die amtlich verliehene Zusatzbezeichnung „…an der Römischen Weinstraße“. Ab dem 01. Januar 2012 ist die Gemeinde Trittenheim im Rahmen der freiwilligen Fusion als weitere Ortsgemeinde in die Verbandsgemeinde Schweich integriert.
Über 300 zum Teil einzigartige Funde belegen in ihrem Bereich die römische Vergangenheit. In einigen Orten an der 25 Flusskilometer langen Straße zwischen Kenn und Trittenheim lassen sich die gut erhaltenen und zum Teil wieder restaurierten luxuriösen Villen und Landgüter finden.
Von der Römerzeit zeugen ebenfalls die Ortsnamen, die nach den Meilensteinen der antiken Römischen Weinstraße benannt sind. „Quint“ – am fünften Meilenstein, „Detzem“ – am zehnten Meilenstein. Dass sich hier, wo fast ein Drittel des gesamten Moselweines heranwächst, Weinseligkeit breitmacht, bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung. Berühmte Weinlagen, die weit über die Landesgrenzen hinaus vom Ruhme des Rieslingweines künden, grüßen von rechts und links und flankieren den Fluss.

Überblick über das Weinangebot der Römischen Weinstraße

Einen Überblick über das Weinangebot der Römischen Weinstraße verschafft man sich am besten durch einen Besuch im „Alten Weinhaus“ der Verbandsgemeinde in der Stadt Schweich, nahe dem Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung. So verwundert es nicht, dass die Orte, ihre Menschen und die Landschaft zutiefst vom kulturellen Erbe und seiner zweitausendjährigen Weinkultur geprägt sind. Vor den Toren der Stadt Trier haben sich die Orte der Römischen Weinstraße zu hervorragenden Wohn- und Arbeitsplatzgemeinden mit viel Lebensqualität entwickelt. Mit rd. 26.500 Einwohnern ist die Verbandsgemeinde Schweich die zweitgrößte im Landkreis Trier-Saarburg. Von den 15.447 ha Gesamtfläche sind allein 2.191 ha vom Weinbau genutzt. Damit umfasst die Verbandsgemeinde rd. ¼ des gesamten Anbaugebietes Mosel-Saar-Ruwer und zählt zu den weinreichsten Gebieten Deutschlands.

Neben dem Weinbau haben sich in den Orten der Römischen Weinstraße durch die günstigen Verkehrsanbindungen eine Vielzahl von umweltverträglichen Handwerks-, Gewerbe- und Dienstleistungsunternehmen angesiedelt und können ortsnahe, attraktive Arbeitsplätze anbieten. Hauptort und Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung ist die junge Stadt Schweich; mit rd. 7.100 Einwohnern ideal ausgestattet mit allen Annehmlichkeiten für ihre Bewohner, aber dennoch mit dem Charme des Vertrauten und Überschaubaren. Hier finden Sie alle notwendigen Einrichtungen, angefangen von Kindergärten über Schulen, umfassender medizinischer Versorgung, Sport- Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten bis hin zu einem intakten Vereinsleben, also alles, was einen attraktiven Wohnort ausmacht.
Aber auch die übrigen Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde bieten eine hervorragende Grundversorgung mit hohem Wohn- und Freizeitwert. Zu den Argumenten, mit denen bereits der römische Dichter Ausonius in seiner „Mosella“ die Lieblichkeit der Landschaft und ihrer Menschen gepriesen hat, haben wir an der Römischen Weinstraße noch einiges hinzugefügt.

Geschichte der Römischen Weinstraße

Geschichte der Römischen Weinstraße

Wer an die Mosel denkt, denkt auch gleichzeitig an die älteste Stadt Deutschlands, die vor über zweitausend Jahren als Stadt des Kaisers Augustus gegründet wurde: Augusta Treverorum, Trier. Zweifelsohne siedelten auch zu jener Zeit bereits Römer in Deutschland. An Limes und Rhein verteidigten sie ihr Römisches Reich gegen die „Barbaren“. Ihre Eß- und Trinkkulturen pflegten sie in gleichem Maße im rauhen Norden wie zu Hause am Mittelmeer. Auch im Moselland wollten die Römer aber nicht auf ihr geliebtes tägliches Schöppchen Wein verzichten und brachten deshalb auch gleich den Weinanbau mit.

Über einen gesicherten Transportweg fand der Wein den Weg von den Speichern in Trier aus zu seinen Abnehmern in den Militärlagern. Wenn sich auch die Mosel als Wasserweg geradezu anbot, bot sie wegen ihrer sich jährlich wiederholenden Hoch- und Niedrigwasserstände keine Garantie dafür, daß die Transporte über das ganze Jahr durchgeführt werden konnten. Parallel zur Mosel wurden deshalb Versorgungsstraßen angelegt, die im Bereich der unteren Mittelmosel den Fluß verließen und sowohl nach „Colonia Agrippina“ (Köln) und „Moguntia“ (Mainz) durch Eifel und Hunsrück abbogen. So existierte sie bereits zur Römerzeit, die „Römische Weinstraße“.

Folgt man heute von Trier aus dem Lauf der Mosel, so begegnet man ab Kenn und bis nach Leiwen den 19 Ferienorten der „Römischen Weinstraße“. Das sich hier, wo fast ein Drittel des gesamten Moselweines heranwächst, Weinseligkeit breitmacht, bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung. Berühmte Weinlagen, die weit über die Landesgrenzen hinaus vom Ruhme des Rieslingweines künden, grüßen von rechts und links und flankieren den Fluß. In den schmucken Winzerhöfen findet man gleich das richtige Ambiente, seinen Wein vor Ort zu kaufen. Ein Besuch im Faßkeller ist natürlich obligatorisch. Im Bereich der Römischen Weinstraße gehören die Villa Urbana in Longuich, die Villa Rustica in Mehring, der Römerkeller in Kenn und die Römische Wasserleitung in Pölich zu den interessanten Sehenswürdigkeiten aus römischer Zeit.

Über einen gesicherten Transportweg fand der Wein den Weg von den Speichern in Trier aus zu seinen Abnehmern in den Militärlagern. Wenn sich auch die Mosel als Wasserweg geradezu anbot, bot sie wegen ihrer sich jährlich wiederholenden Hoch- und Niedrigwasserstände keine Garantie dafür, daß die Transporte über das ganze Jahr durchgeführt werden konnten. Parallel zur Mosel wurden deshalb Versorgungsstraßen angelegt, die im Bereich der unteren Mittelmosel den Fluß verließen und sowohl nach „Colonia Agrippina“ (Köln) und „Moguntia“ (Mainz) durch Eifel und Hunsrück abbogen. So existierte sie bereits zur Römerzeit, die „Römische Weinstraße“. Folgt man heute von Trier aus dem Lauf der Mosel, so begegnet man ab Kenn und bis nach Leiwen den 19 Ferienorten der „Römischen Weinstraße“.

Das sich hier, wo fast ein Drittel des gesamten Moselweines heranwächst, Weinseligkeit breitmacht, bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung. Berühmte Weinlagen, die weit über die Landesgrenzen hinaus vom Ruhme des Rieslingweines künden, grüßen von rechts und links und flankieren den Fluß. In den schmucken Winzerhöfen findet man gleich das richtige Ambiente, seinen Wein vor Ort zu kaufen. Ein Besuch im Faßkeller ist natürlich obligatorisch. .


Interessanten Sehenswürdigkeiten aus der römischer Zeit an der Römischen Weinstraße

Villa Urbana in Longuich

Villa Urbana in LonguichVilla Urbana in Longuich an der Römischen Weinstraße

Im Zuge einer Flurbereinigung südlich der Ortslage wurde 1984 der östliche Seitentrakt einer ursprünglich rund 110 m breiten und 28 m tiefen Villa Urbana (vom Typ Wittlich) angeschnitten. Das Rheinische Landesmuseum Trier stellte bei den Grabungen fest, dass die Villa Urbana gegen Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. an der Stelle einer älteren Villa Rustica (vom Typ Bollendorf, s. S. 82) errichtet worden war. Der nur bedingt an das Volumen des ehemaligen Seitentraktes heranreichende und auf den antiken Mauern errichtete Schutzbau beherbergt ausschließlich die umfangreichen Reste der ehemaligen Badeanlage, darunter das Kaltbad (frigidarium) mit nahezu vollständig erhaltener Wanne, eine weitere, beheizbare Wanne des Heißbades (caldarium), verschiedene charakteristische Reste einer Fußboden- (hypokaustum) und Wandheizung (tubuli) sowie eine Latrine mitAbflussrinne. Reste von bemaltem Wandputz, Marmorverkleidungen und Glasmosaiken lassen auf eine gehobene Ausstattung der palastartigen Villa schließen, die offenbar den Germaneneinfällen in der Mitte des 4. Jahrhunderts zum Opfer fiel. Östlich der Villa ist ein spätrömischer Sarkophag aufgestellt, der ebenfalls im Zuge der Flurbereinigung rund 150 m westlich oberhalb der Villa angeschnitten worden war. Er barg in seinem Innern neben einer gläsernen kugelbauchigen Trichterhalsflasche des 4. Jahrhunderts ein zierliches, kaum 1,60 m großes, mit einem Kalkbrei übergossenes Skelett eines Mädchens. Im Jahre 2004 war die Villa Urbana ein offizielles Außenprojekt der Landesgartenschau in Trier zum Thema „2000 Jahre Weinbau an der Mosel“. In anschaulicher Weise wird die Entwicklung des Weinbaus von der Römerzeit bis heute dokumentiert. Die Villa ist außen frei zugänglich.

Villa Urbana in Longuich an der Römischen Weinstraße

Villa Rustica in Mehring

Villa Rustica in Mehring

Villa Rustica in Mehring an der Römischen Weinstraße

An der bereits seit dem frühen 19. Jahrhundert bekannten Fundstelle konnte zwischen 1983 und 1985 das Herrenhaus eines römischen Gutshofes freigelegt, konserviert und teilweise wieder aufgebaut werden. Das in der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. errichtete Gebäude (28×23 m) entsprach zunächst dem weit verbreiteten gallo-römischen Villentyp „Bollendorf“. Im Laufe des 3. und frühen 4. Jahrhunderts erfuhr die Villa zahlreiche An- und Umbauten und umfasste zuletzt eine Fläche von 48 x 29 m. Mit 34 Räumen gehörte sie zu den größeren Herrenhäusern des Trierer Landes. Dabei wurden an der Hauptfront den beiden Ecktürmen zwei größere Eckrisalite zur Seite gestellt. Nachdem Teile der Villa um 355 n. Chr. infolge eines Germanenfalles zerstört worden waren, wurden in ihren Ruinen offenbar zur Bewirtschaftung der brachliegenden Felder Germanen angesiedelt. Später als die Mehrzahl der Villen scheint diese erst gegen Ende des 5. Jahrhunderts n. Chr. aufgegeben worden zu sein. Mit Ausnahme weniger peripherer Bereiche, die in Nachbargrundstücke hineinreichen, sind der gesamte Grundriss konserviert und die Räume der einzelnen Phase durch unterschiedliches Füllmaterial gekennzeichnet. Rekonstruiert sind die Hauptfront der 1. Phase mit den beiden Eckrisaliten und der Porticus, ein beheizbarer Wohnraum mit Mosaik und Teile des Badetraktes.

Villa Rustica in Mehring an der Römischen Weinstraße

Römische Wasserleitung in Pölich

Römische Wasserleitung in Pölich

Die Römer schufen nicht nur aufwendige Bewässerungssysteme zur Versorgung ihrer großen Städte mit Trink- und Badewasser (z.B. Wasserleitung Ruwertal zur Versorgung Triers und Eifel-Wasserleitung zur Versorgung Kölns), sondern bauten auch Zuleitungen zu Villen und Gutshöfen. Das unterirdische Bewässerungssystem (Qanat) von Pölich versorgte eine römische Siedlung im Moseltal mit Wasser. 1887 wurden sogar die Reste des Badetrakts einer Villa ausgegraben, von der heute allerdings nichts mehr zu sehen ist. Rekonstruierte Badeanlagen römischer Landvillen sind heute im benachbarten Mehring und Longuich zu sehen. Das antike Bewässerungssystem von Pölich besteht aus einem in den Schieferfelsen geschlagenen Wassertunnel und hat eine Gesamtlänge von etwa 430 m. Derzeit bekannt und vermessen davon sind nur 100 m. Der Wassertunnel verläuft fast parallel zum Hang und schneidet im nördlichen Teil den Grundwasserspiegel. Einzelne Bauschächte sind in unregelmäßigen Abständen in den anstehenden Schieferfelsen eingehauen. Es ist bemerkenswert, dass die antike Wasserleitung mit einem Alter von über 1.800 Jahren noch heute voll funktionstüchtig ist und weiterhin einen aktiven Beitrag zur Wasserversorgung der Gemeinde liefert. Der Kanal mit Wasserrinne ist 0,48 m hoch und besteht aus trocken gesetzten Schieferplatten. Darüber befindet sich ein Versorgungstunnel, der gleichbleibend 0,50 m breite ist, die Höhe schwankt jedoch zwischen 2,20 m und 1,10 m. Der aufwändig errichtete Kanal gibt Gewähr, dass selbst bei möglichen Stolleneinbrüchen im labilen Bereich der Fugen im Gestein die Funktionstüchtigkeit des Wasserzuflusses gewährleistet ist. Die Wasserleitung ist frei zugänglich und Führungen werden keine Angeboten.

Römische Wasserleitung in Pölich an der Römischen Weinstraße

Römerkeller in Kenn

Römerkeller in Kenn

Seit dem 19. Jahrhundert stieß man in Kenn immer wieder auf Spuren eines großen römischen Gutshofs, der mit mehreren Mosaikböden versehen war. Bei der archäologischen Untersuchung im Jahre 1988 konnten drei hintereinander liegende Kellerräume der Villa aus der Mitte des 2. Jh. n. Chr. nachgewiesen werden. Diese waren über eine um 178 n.Chr. hergestellte Holztreppe, die in den mittleren Keller hinabführte, zu erreichen. Dieser und ein östlich anschließender Keller waren weiß verputzt und durch Farbstreifen in Felder gegliedert. Für Luftzufuhr und Licht sorgten schräg nach außen verlaufende Schächte. In Wandnischen konnte man Lampen oder kleinere Gefäße zur Entnahme der benötigten Menge zum Beispiel von Hülsenfrüchten oder Wein aus den großen Vorratsgefäßen unterbringen. Die gute Belüftung des Kellers, seine Ausstattung und seine Größen sprechen dafür, dass dort die Lagerung von Erzeugnissen für den Eigenbedarf sowie für den Verkauf stattfand, vielleicht auch der Verkauf selbst. Für die längerfristige Lagerung von Getreide ist er nicht geeignet, doch war neben dem Getreideanbau die Viehzucht von Bedeutung für den hiesigen Raum. Die Wälder eigneten sich bestens für die Schweinehaltung – gallischer Schinken erfreute sich sogar in Rom größter Beliebtheit. Vorstellbar ist, dass von den Deckenbalken Räucherwaren herabhingen. Trockenobst und Gemüse konnten auf Gestellen gelagert werden, Hülsenfrüchte in Fässern, importierter Wein in Amphoren und Fässern. Nach der Zerstörung der Villa im Jahr 275 füllte man den Schutt des Gebäudes in die Keller. Reste von figürlicher Wandmalerei sowie Fragmente von Sandstein- und Marmorsäulen zeugen ebenso wie der Fund der Plastik einer Quellnymphe von aufwendiger Gestaltung der Anlage und dem Wohlstand der Bewohner.

Römerkeller in Kenn an der Römischen Weinstraße

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Text- und Bildquelle: 

  • https://www.schweich.de/vg_schweich/VG-Portrait/Verbandsgemeinde/
  • https://www.roemische-weinstrasse.de/