KArate in schweich

Unsere Abteilung Karate

…ein Sport für Körper und Geist

Im Jahr 1987 wurde die Karateabteilung des TuS Mosella Schweich e.V. durch Hermann Meisberger gegründet. Von den damaligen Gründungsmitgliedern sind immer noch zwei Mitglieder aktiv: Sensei Hermann Meisberger und Jutta Pfeiffer. Hanshi Bill Marsh war aktiv bis zu seinem Tod im Jahr 2022.

 Seitdem bietet die Abteilung einmal im Jahr jeweils einen Anfängerkurs für Kinder, einen Anfängerkurs für Jugendliche und Erwachsene sowie einen Selbstverteidigungskurs an. Des Weiteren werden Sommertrainingslager und Trainings-Wochenenden in Jugendherbergen angeboten. In der Jugendherberge kann man, neben dem eigentlichen Training, auch soziale Kontakte pflegen und relaxen.

In unserem Verein wird darüber hinaus sehr viel Wert auf das sogenannte Bunkai (Karate in der Anwendung) gelegt. Hierbei werden viele stilisierte Techniken auf ihre ursprüngliche Anwendung in der Selbstverteidigung zurückgeführt.

Karate
Abteilung Karate des TuS Mosella Schweich e.V.

Karate japanisch „leere Hand“ ist eine Kampfkunst, deren Geschichte sich bis ins Okinawa des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand sie ihren Weg nach Japan und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von dort über die ganze Welt verbreitet.

Inhaltlich wird Karate durch waffenlose Techniken charakterisiert, vor allem Schlag-, Stoß-, Tritt- und Blocktechniken sowie Fußfeger-, Hebel und Würfe. Ein hoher Wert wird auf die körperliche Konditionierung gelegt, die heutzutage insbesondere Beweglichkeit, Schnellkraft und Belastbarkeit zum Ziel hat. Die eigentliche Abhärtung der Gliedmaßen u.a. mit dem Ziel des Bruchtests (japanisch Tamashiwari), also des aus Film und Fernsehen bekannten Zerschlagens von Brettern oder Ziegeln, ist heute weniger populär, wird aber von Einzelnen immer noch betrieben. Das moderne Karate-Training ist häufig eher sportlich orientiert. Das heißt, dass dem sportlichen Wettkampf eine große Bedeutung zukommt. Dadurch leidet unter Umständen die Vermittlung der traditionellen Inhalte.

In unserem Verband wird besonderer Wert auf die traditionellen Aspekte gelegt. Trainiert wird neben dem eigentlichen Karate auch Kobudo, „Die Waffenkunst Okinawas“ und Tai Chi Chuan (Taijiquan).

Kontakt Abteilung Karate

Abteilungsleiter Karate TuS Mosella Schweich e.V. Ferdinand Matl
Ferdinand Matl, Abteilungsleiter Karate

Trainingszeit der Abteilung Karate

Kinder (Anfänger und Farbgurte):
Dienstag, 18:15 Uhr – 19:30 Uhr
Donnerstag, 18:15 Uhr – 19:30Uhr

Jugendliche und Erwachsene:
Dienstag, 19:30 Uhr – 21:00 Uhr, ab 21:00  Trainer
Donnerstag, 19:30 Uhr – 21:00 Uhr, ab 21:00  Trainer 

Tai Chi Chuan (Taijiquan)
Donnerstag, 19:30 – 20:30 Uhr

 

Trainingsort: Bodenländchen-Sporthalle in Schweich

 


Erklärungen zum Karate

KARATE – Ursprung und Philosophie

Karate ist ein Kampfkunst, deren Ursprünge bis etwas 500 Jahre n.Chr. zurückreichen. Chinesische Mönche, die keine Waffen tragen durften, entwickelten aus gymnastischen Übungen im Lauf der Zeit eine spezielle Kampfkunst zur Selbstverteidigung. Diese Kampfkunst galt auch als Weg der Selbstfindung und Selbsterfahrung. Als Sport ist Karate relativ jung: Erst Anfang dieses Jahrhunderts entstand in Japan aus der traditionellen Kampfkunst ein Kampfsport mit eigenem Regelwerk.

Auch heute noch spiegelt sich im Karate-Do die fernöstliche Philosophie wider. Übersetzt bedeutet „Karate-Do“ soviel wie „der Weg der leeren Hand“. Im wörtlichen Sinn heißt das: der Karateka (Karatekämpfer) ist waffenlos, seine Hand ist leer. Das „Kara“ (leer) ist aber auch ein ethischer Anspruch. Danach soll der Karateka sein Inneres von negativen Gedanken und Gefühlen befreien, um bei allem, was ihm begegnet, angemessen handeln zu können.

Im Training und im Wettkampf wird dieser hohe ethische Anspruch konkret: Nicht Sieg oder Niederlage sind das eigentliche Ziel, sondern die Entwicklung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit durch Selbstbeherrschung und äußerste Konzentration. Die Achtung des Gegners steht an oberster Stelle.

KARATE – ein Sport für Körper und Geist

Karate wird leider oftmals gleichgesetzt mit Bretterzerschlagen. Dieses Vorurteil entstammt öffentlichen Schauvorführungen, die auf Publikumswirksamkeit abzielen und Karate zur zirkusreifen Artistik erklären. In Wirklichkeit ist Karate jedoch alles anderes als ein Sport für Selbstdarsteller. Im Training und Wettkampf werden Fuß- und Fauststöße vor dem Auftreten abgestoppt. Voraussetzung dafür ist Selbstdisziplin, Verantwortungsbewußtsein gegenüber dem Partner und natürlich eine gute Körperbeherrschung, die im Kihon (Grundschule) systematisch aufgebaut wird. Aufgrund seiner vielseitigen Anforderungen an Körper und Geist ist Karate ideal als Ausgleich zu den Anforderungen des Alltags: Der Karateka trainiert Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit. Das macht fit!

Mit Entspannungstechniken, Atemübungen und Meditation steigert er seine Konzentrationsfähigkeit und schult die eigene Körperwahrnehmung.

KARATE – eine moderne und wirksame Selbstverteidigung

Viele Karateka üben ihren Sport aus, um sich im Notfall selbst verteidigen zu können. Und tatsächlich ist Karate eine wirksame und praktikable Verteidigungsart. Kraft und körperliche Statur spielen in der Karate-Selbstverteidigung nur eine untergeordnete Rolle. Wichtiger sind Schnelligkeit, Geschicklichkeit und Gelassenheit. Nur wer bei einem Angriff nicht in Panik gerät, kann sich sinnvoll verteidigen. Deshalb vermitteln spezielle Lehrgänge neben technischen Fertigkeiten auch die psychologischen Komponenten der Selbstbehauptung und Selbstverteidigung.

Diese Aspekte machen Karate-Selbstverteidigung insbesondere für Frauen und Mädchen interessant.

KARATE – ein Sport für uns alle

Ob Ausgleichssport, allgemeine Fitneß oder Selbstverteidigung, Karate eröffnet allen Altersgruppen und Interessenlagen ein breites sportliches Betätigungsfeld.

Karate ist nicht nur spannend für alt und jung. Durch die Vielseitigkeit fördert Karate Gesundheit und Wohlbefinden. Auch deshalb haben sich viele junge und ältere Menschen für diesen Sport entschieden. In den meisten Vereinen gibt es Anfängerkurse, die den Einstieg leicht machen: Stufe um Stufe wachsen Geschicklichkeit und Leistungsvermögen. Die farbigen Gürtel der Budosportarten sind dabei Hilfe und Ansporn.

KARATE – Wettkampf und Tradition

Im Karate werden grundsätzlich zwei Wettkampfdisziplinen unterschieden: Beim „Kumite“ (Freikampf) stehen sich zwei Karateka auf einer Kampffläche gegenüber und versuchen, wertbare Stoß-, Schlag- und Trittechniken anzubringen. Die Kriterien sind so gehalten, daß Verletzungen der Kampfpartner ausgeschlossen sind: wer sich nicht daran hält, wird disqualifiziert!

Die Disziplin „Kata“ ist eine Abfolge genau festgelegter Angriffs- und Abwehrtechniken gegen mehrere imaginäre Gegner, die sich aus verschiedenen Richtungen nähern. Man unterscheidet rund 50 verschiedene Katas, deren Ästhetik im Einklang von Kampfgeist, Dynamik und Rhythmik liegen. Manche Kata wurde über Jahrhunderte von Generation zu Generation weitergegeben und ist Zeuge der Tradition des Karate.

Jedem Vereinsmitglied ist die Teilnahme an Wettkämpfen und Turnieren freigestellt – ob im Kumite oder in der Kata, das entscheidet jeder selbst!

Was ist Kobudo?

Als Japan vor vier Jahrhunderten die Kontrolle über Okinawa übernahm, sandte der Kaiserhof den Satsuma-Clan aus, um die Grenzgebiete und die weit abgelegenen Inseln zu befrieden. Als der Clan auf Okinawa Fuß gefaßt hatte, konfiszierte er die Waffen der Bevölkerung in der Annahme, damit jeglichen Widerstand zu unterbinden. Der Stolz der Inselbewohner war aber nicht so leicht zu brechen und sie begannen, sich aus alltäglichen Gegenständen Waffen herzustellen und deren Verwendung zu perfektionieren. Die Übung mit den traditionellen Waffen ist seit dem ein integraler Bestandteil des Trainigs der Karatekas Okinawas und der von ihnen beeinflußten Schulen weltweit.

Die Waffen des Kobudo, mit denen bei uns trainiert wird:

  • Tambo: Kurzstock
  • Jo-bo: Mittellanger Stock
  • Bo: Langstock
  • Sai: Eine Art Dreispitz
  • Kama: Sichel
  • Tonfa: Kurbel einer Reismühle
  • Eku: Ruder
  • Manji Sai: Sai mit Entgegengesetzten seitlichen Spitzen
  • Tinbe: Schild und Kurzspeer

Budo-Gürtelränge – der vergessene Symbolismus

von Christopher Caile (siehe auch „Die Titel im Budo„)

In den Kampfkunst-Disziplinen binden wir uns alle Gürtel um unsere Taille, aber nur wenige verstehen, was sie repräsentieren. Die Bedeutung unserer Gurte und das Rang-System für das sie stehen, scheint verloren zu sein. Einige denken, sie zeigen ein Stufe der Fähigkeit oder Erfahrung. Andere denken, sie führen im besten Fall in die falsche Richtung, oder sind nur importierte Symbole fernöstlicher Kultur, oder im schlimmsten Fall aufgeblasene Symbole des Egos. Was also repräsentieren sie? Sind sie wertlos, oder sind sie bedeutungsvolle Symbole, geladen mit der Energie von Jahren der Hingabe und harter Arbeit?

Eine der größten Falschauslegungen, die von neuen Schülern genauso wie von der Öffentlichkeit gemacht wird ist, dass das Innehaben eines schwarzen Gurtes anzeigt, ein Experte zu sein. Nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt. Tatsächlich zeigt der Status eines Schwarz-Gurtes nur die Graduierung zu einem neuen Beginnen an. Aus diesem Grund werden einfache Schwarzgurte auch als Shodan anstatt Ichidan (erster Dan) bezeichnet; Sho bedeutet anfangen, das selbe Schriftzeichen wie in Sho Shin, was soviel bedeutet wie „Geist eines Anfängers“. Den ersten, beginnenden Rang erreicht zu haben bedeutet, man hat einige Kenntnisse der Grundlagen errungen und ist vorbereitet, das Lernen richtig zu beginnen, und Lernen meint viel mehr als nur Techniken. Somit wird ein neuer Shodan wieder zum Anfänger.

Gegenwärtig ist die Nutzung von Graden und Gurten ein ziemlich neues Phänomen. Sie wurden nicht während der feudalen Zeit, als Krieger verschiedene Kampfmethoden für Schlachtfeld-Zwecke studierten genutzt, noch waren sie in Okinawa während der Entwicklung von Karate in Gebrauch. Das Kyu- / Dan-System in Verbindung mit den Farbgurten ist eine wirklich späte Erfindung des späten 19ten Jahrhunderts,  entwickelt von Jigoro Kano, dem Vater des Judo. Er schuf das Kyu- / Dan-System 1883 und zeichnete seine beiden besten Schüler mit einem Dan(Rang) aus. Drei Jahre später begann er schwarze Schärpen zu vergeben, die entweder mit einem Trainingskimono-Oberteil oder Japanischen Roben getragen wurden. Hosen waren nicht in Gebrauch, stattdessen trugen viele einen Lendenschurz oder mehr gebräuchliche kurze knielange Hosen. Kano’s Organisation, der Kodokan, übernahm später die volle Uniform mit Hosen (Keikogi), die wir heute kennen. Ungefähr 1907 wurde die Schärpe durch den Kuri Obi (Schwarzer Gurt) ersetzt.

Kano sah die Notwendigkeit, zwischen den Anfängern und den fortgeschrittenen Schülern zu unterscheiden. Anfänger trugen weiße Gurte und wurden als nicht eingestuft betrachtet. Aber innerhalb dieser Klassifikation wurden verschiedene Stufen als Kyu bezeichnet. Neue Schüler begannen mit dem höchsten Kyu (gewöhnlich Zehn), die Stufen mit steigender Erfahrung bis zum ersten Kyu, dem letzten Rang vor der Prüfung zum Dan, dem Rang, der durch den schwarzen Gurt symbolisiert wurde. Manchmal trugen zweite und erste Kyu’s einen braunen Gurt, um zu zeigen, dass sie ihre Grundkenntnisse bald erworben haben und in kürze Graduieren würden. Es wurde so verstanden, dass die Kyu-Stufen nur eine Einführung zu einem fortgeschrittenen Training auf Dan-Niveau waren. Mit der Zeit haben verschiedene Systeme sechs bis zehn Kyu-Grade für ihren Lehrplan und die Dan-Graduierung vom ersten Dan aufwärts übernommen. In vielen Budo-Künsten war der Dan-Grad recht einfach zu erreichen, wenn intensiv studiert wurde. Wie auch immer, in anderen Systemen war das Erreichen des Dan-Grads ausgeweitet auf fünf bis sieben Jahre oder mehr des intensiven Studiums. Da Anfänger nicht graduiert waren, wurden sie als Mudansha bezeichnet, Mu ist ein Zen-Begriff und bedeutet „nichts“, ein Ausdruck der Verneinung. Dan ist der Rang und Sha ist eine Person. Fortgeschrittene Schüler, jene, die die Grundlagen gemeistert hatten (mit einem Dan-Grad ausgezeichnet) wurden Yudansha , Yu bedeutet Besitzen. Dieser Ausdruck bedeutet daher „eine Person, die im Besitz eines Rangs ist“.

Das Abweichen der Farbe von schwarzen (graduierten) und weißen (nicht graduierte, farbige Gurte waren damals noch nicht in Gebrauch) Gurten waren mit mit tieferem Symbolismus geladen. Sie spiegeln eine Yin-Yang-Natur (in Japan In-Yo), geben die Wurzeln des Budo in der taoistischen Tradition wieder, vertreten durch den Ausdruck Do oder Weg, und zeigen die grundlegenden Polaritäten und Gegensätze. Dieses Konzept des Dualismus wurde auch ausgedrückt in der Chi-Hsi-Schule des Konfuzianismus (welche einen wichtigen Einfluss auf die Budo-Gemeinschaft hatte) mit seinen Ansichten von Ordnung (der Yukei, was den Rang in Budo wiedergibt) und Nicht-Ordnung (Mukei, was Nicht-Graduierung widerspiegelt). Der weiße Gurt, zusammen mit der weißen Uniform geben auch Budo-Werte – Reinheit, Vermeidung von Überheblichkeit und Einfachheit – wieder. Es gibt auch keinen augenscheinlichen oder äußeren Anzeichen für Grad oder Stufe der Erfahrung. Daher beginnt jeder als ein gleicher (ohne Rang) – ein Wohlhabender kann direkt neben einem einfachen Bauern stehen. Das war bezeichnend, weil in früheren Zeiten die Klassen strikt getrennt waren und die meisten waren vom Studium der Kampfkünste ausgeschlossen.

Das Kyu- / Dan-System und die damit verbundenen Gurte erfuhren einen großen Schub durch Japans erste Kampfkunst-Vereinigung, gegründet, um die Belebung der Tradition des Kampfkunst-Lehrens im modernen Zeitalter voranzubringen. 1895 wurde von der Regierung die Gründung des Dai Nippon Butokukai (Große Vereinigung Japanischer Budokünste) genehmigt, um die verschiedenen Kampfkunsttraditionen (Ryuha) zu überwachen, zu standardisieren und voranzubringen. Ein Komitee wurde eingerichtet (und übernahm Kano ’s Entwicklung), um Budo/ Bujitsu-Grad-Urkunden (Budo / Bujitsu Menjo) basierend auf dem Kyu- / Dan-System und Lehr-Lizenzen (Shihan Menjo) zu vergeben.

Unter der Führung des Butokukai wurden Budo und Bujitsu in Japan revolutioniert. Ein gemeinsames System von Uniformen, Rängen, Gurten und Prüfungen wurde übernommen. Auch die Trainingsmethoden wurden etwas standardisiert. Der Butokukai trieb auch die Übernahme des Budo-Training (Bestehend aus Judo, Kendo, Kyudo und Naginata –Do) in das allgemeine Bildungssystem und das Lehren des Bushido (Ethischer Krieger-Kodex) voran. Judo und Kendo wurden als Sport eingeführt.

Das Kyu- / Dan-System war nie dafür entwickelt worden, nur den leistungstechnischen Stand anzuzeigen. Vielmehr sollten Dan-Grade, und auch Kyu-Grade, einen Stand von moralischer und geistiger Entwicklung oder Verwirklichung repräsentieren. Aus diesem Grund wurden Kinder immer anders, mit ihren eigenen Kyu- und Dan-Graden, mit ihren eigenen erkennbaren Gurten klassifiziert, die Schwarzgurte hatten in der Mitte oft einen weißen Streifen. Das deshalb, weil man Kinder als noch nicht ausreichend reif und zu jung beurteilte, um die Aspekte des Charakters, den Budo repräsentiert, zu erfassen. Aus diesem Grund wurden in vielen Schulen die Schüler im Alter von 14 oder 15 nochmals geprüft, um sich für den Erwachsenenstand zu qualifizieren. Denn das Kyu/ Dan-System gibt den spirituellen Fortschritt einer Person hin zur Perfektion (Erlangen von Disziplin, Werten und Anstand) innerhalb einer Kampfkunstdisziplin wieder.

Im frühen 20ten Jahrhundert wurde Karate von Okinawa, wo es für Jahrzehnte im geheimen geübt wurde, nach Japan eingeführt. In Shuri – ehemals Haupstadt des Ryūkyū-Königreiches, heute Stadtteil von Naha, der Hauptstadt der Präfektur Okinawa –  wurde Karate um 1905 in der Mittelschule öffentlich als Teil des Lehrplans zur physischen Bildung eingeführt. Aber es gab kein Rangsystem, keine Gurte oder Uniformen zu dieser Zeit. Das Kyu- / Dan-System und das Gurt/Uniform-System wurde erst vom Karate in Japan als Mittel zur Anerkennung durch den Butokukai übernommen (die ersten Dan wurden von Gichin Funakoshi 1924 an sieben Schüler verliehen). Okinawa folgte später der japanischen Karate-Führung.

Erst seit ca. 1960-1970 haben einige Kampfkunstdisziplinen oder Organisationen begonnen, farbige Gurte als Zeichen der unterschiedlichen Kyu-Grade zu nutzen. Diese wurde eingeführt, um den Schülern ein Gefühl für das Erlangte zu geben. Sie wurden als Reaktion auf die geäußerten Wünsche von vielen meist ausländischen Schülern in Japan und Schülern im Ausland, die nach einem von außen ersichtlichen Zeichen Ihres Fortschritts suchten, eingeführt . Es gibt keine Übereinkunft über die Farben oder die Reihenfolge der Farben, außer dass in vielen Systemen der Braungurt der letzte vor dem Erreichen des schwarzen Gurtes (Dan-Grad) ist.

Bei den Rängen der schwarzen Gurte gibt es rein technisch 10 fortschreitende Grade – erster bis zehnter, aber der Aufstieg innerhalb jedes Systems ist begrenzt auf den Stand unterhalb des Gründers des Systems, obersten Trainers oder dessen Erben. Deshalb hatte im Shotokan-Karate, dessen Gründer Gichin Funakoshi den fünften Dan (Godan) innehatte, bis zu seinem Tod niemand einen Rang, der höher oder gleich seinem war.

In der Abteilung Karate des TuS Mosella Schweich e.V. gilt folgendes Gurt-System:

  1. Kyu weiß
  2. Kyu gelb
  3. Kyu-Ho gelb-grün
  4. Kyu grün
  5. Kyu blau
  6. Kyu braun
  7. Kyu braun
  8. Kyu braun

  1. Dan schwarz
  2. Dan schwarz
  3. Dan schwarz
  4. Dan schwarz
  5. Dan schwarz
  6. Dan rot-weiß, Streifen
  7. Dan rot-weiß, Karos
  8. Dan rot
  9. Dan rot

Karate – SELBSTVERTEIDIGUNG

Die sportliche Form des Kampfes steht im Gegensatz zu einem Kampf auf Leben und Tod, welcher eigentlich über viele Jahrhunderte im Fokus der Kampfkünste stand. Eine ernste Auseinandersetzung mit einem oder mehreren Gegnern kann uns aber auch im, vergleichsweise friedlichen, Alltag im Europa des 21. Jahrhunderts begegnen. Auch wenn ein solcher Kampf selten tödliche Folgen haben dürfte, ist auch das natürlich nicht grundsätzlich auszuschließen. Bei einem Angriff eines zum Beispiel mit einem Messer bewaffneten Gegners, sind schwere oder auch tödliche Verletzungen möglich und wahrscheinlich. In einem solchen Fall kann das Training von Selbstverteidigungstechniken Leben retten.

Ganz klar ist, dass eine ernste Angriffssituation nur wenig Ähnlichkeiten mit dem sportlichen Wettkampf bei einem Turnier hat, bei dem strenge Regeln gelten. Auf der Straße herrschen andere Gesetze und Erfolg beim Kumite bei Karate-Turnieren ist kein alleiniger Garant dafür, für solche Situationen vorbereitet zu sein. Dennoch ist natürlich das Training von Karate einer der ersten und effektivsten Schritte zum Erlangen der Fähigkeit, in einer solchen Situation einen kühlen Kopf zu bewahren und sie unbeschadet zu überstehen.

Die Selbstverteidigungstechniken beruhen, wie alles andere im Karate auch, auf den Grundtechniken, die immer wieder trainiert werden. Man kann also die Selbstverteidigung nicht vom Karate trennen, obgleich es einige grundlegende Verhaltensregeln und Tricks gibt, die bei einer ernsthaften Auseinandersetzung helfen können. Um aber wirklich eine ernste Bedrohungssituation mit all ihren Möglichkeiten unter Kontrolle zu behalten, helfen die Grundlagen des Karate-Trainings mehr als auswendig gelernte Tricks.

Das regelmäßige Training sollte dazu führen, dass man auf eine breite Palette von Verhaltensweisen und Angriffen reagieren kann, den Gegner richtig einzuschätzen vermag und gegebenenfalls eine Auseinandersetzung durch beispielsweise selbstbewusstes Auftreten gänzlich vermeiden kann (die beste Alternative). Natürlich steht über all dem die Grundregel, dass man als Karateka niemals der Auslöser einer ernsten Auseinandersetzung sein darf (ein Kampf beginnt in der Regel lange vor dem ersten Schlag)

Abteilung Karate des TuS Mosella Schweich e.V.
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TuS Mosella Schweich e.V., Inhaber: (Firmensitz: Deutschland), verarbeitet zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in der Datenschutzerklärung.
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