Heiligenborn – Schweicher Heilbrunnen

Es gibt kaum eine kühlere und entspannendere „Ecke“ in der Region als den Heilbrunnen, der sich nordwestlich von Schweich am Rand des Meulenwaldes befindet. Man findet dort eine Gesamtanlage bestehend aus der Quelle und einer dazugehörigen Marienkapelle in einer parkähnlichen Anlage. An der Ostseite der Allee befinden sich 14 Kreuzwegstationen, die zu der Quelle hinführen.
Der mit Wunderberichten über die Heilkraft der Quelle 1602 einsetzende Gebrauch des Heilwassers führte im 17. Jahrhundert zu einem ausgeprägten Kurbetrieb. Der Auslöser war der Legende nach ein Mann, der durch das Quellwasser von seinem Hautleiden erlöst wurde. Die Kapelle und der Stationsweg entstanden im 19. Jahrhundert nach Vorgängerbauten. 2001 wurde die Anlage vom Heimat- und Verkehrsverein Schweich renoviert und erweitert. Noch heute suchen viele Menschen die Quelle auf, um das 12,7 Grad kalte Wasser in Flaschen abzufüllen oder sich von einer anstrengenden Wanderung zu erfrischen.

Neben dem Heilbrunnen befindet sich ein Naherholungsgebiet mit einem Feuchtbiotop, das als Brut- und Lebensraum für Wasservögel dient. Ein Kneipp-Tretbecken und Armbecken, die mit eiskaltem Quell-Wasser für erfrischende Kühle sorgen und verschiedene Rast- und Ruhebänke bieten Möglichkeiten sich zu erholen.

Außerdem befindet sich seit Jahr 2021 der Meulenwald-Moseltal-Blick oberhalb der Heilbrunnekapelle.

  • 1602: Entdeckung der Heilquelle: Heilung eines Mannes von seinem Hautleiden. Folge: großer Zuspruch und „Wallfahrtsrummel“, später wurde es ruhig um den Heilbrunnen
  • 1926: Unter Dechant Dr. Süß Neufassung der Heilbrunnenquelle und Aufstellung einer Immaculata-Statue aus dem 18. Jahrhundert auf dem Brunnenaufsatz. Damit gab er der Quelle eine marianische Sinngebung.
  • 1933/1934: Umstellung des Brunnens, Anlage der Treppen und Mauer
  • 1997: Die Kolpingfamilie Schweich übernimmt die Patenschaft über den Heilbrunnen und gründet die Arbeitsgemeinschaft Heilbrunnen, um die regelmäßige Betreuung sicherzustellen. Die Immaculata-Statue wird gestohlen.
  • 1999: Schaffung einer neuen Brunnemadonna durch den Bildhauer Johann Lenz aus Oberkail Unter Federführung der Arbeitsgemeinschaft Heilbrunnen wurde der Brunnen auf neu aufgebaut, sowie die Original-Heilbrunnenquelle neu gefasst und mit dem Brunnen verbunden.

Inschrift der Sandsteintafel

  • 1. Inschrift auf der oberen Sandsteintafel: Paradiesesborn, Maria, Aus dem Gnade uns geflossen, Die uns Elenden erschlossen, Unser wahres Vaterland.
  • 2. Inschrift auf der unteren Sandsteintafel: Anno 1602 kam ein Mann aus Schweich mit rudige Händ über den Born zu drinken. Da die Händ von sich selbst drocken worden, hatte er Linderung des Schmerzen empfunden, darumb offter zum Born gegangen, gedrunken, beyde Händ gewaschen und entlig gesunt worden.

Heilbrunnen Tafeln

Errichtung im Jahre 1898 unter dem damaligen Pfarrer von Schweich, Dechant Franz Schneider.

Kreuzweg

Frühe Errichtung einer ersten Kapelle, die den Heiligen Cosmas und Damian geweiht war, der Legende nach Brüder und Ärzte. Ihre Figuren befinden sich links und rechts im Altarraum.

  • 1776: Zweite Kapelle, errichtet von der Marianischen Sodalität Schweich als Marien-Kapelle. Aus ihr stammt noch der heutige Altar. Er hatte ursprünglich seinen Platz im Deworakloster in Trier.
  • 1883: Errichtung der heutigen Kapelle, ebenfalls durch die Marianische Sodalität unter ihrem Präfekten Franz-Josef Schneider
  • 1938: Schaffung der Schutzmantelmadonna „Maria, Hilfe der Christen“ durch den Bildhauer Anton Nagel. Er stellt sich selbst, seine Frau und die drei Kinder zuunterst unter den Mantel Mariens. weitere Personen unter dem Mantel:
    • Links: Dr. Franz Rudolf Bornewasser, Bischof von Trier, Dechant + Dr. Süß, Pfarrer von Schweich + Prälat Anheier, Direktor des Bischöflichen Konviktes in Trier.
    • rechts: Papst Pius XI., Hieronymus Jägen + sowie vermutlich Domvikar Rieff
  • 1983: Grundlegende Renovierung zum 100jährigen Jubiläum seit
  • 1997: Pflege, Betreuung und zahlreiche Verschönerungsmaßnahmen durch die Arbeitsgemeinschaft Heilbrunnen.
  • 2004: Schaffung der Opferleuchter an den Seitenwänden durch den Schweicher Kunstschmied Hans-Jörg Bender. Sie sind als stilisierte Bäume in Bezug auf den Meulenwald aus einem Stück geschmiedet, darin integriert eine Pieta und der auferstandene Christus.

Heilbrunnen

Das Kneipp-Tretbecken ist ein Vergnügen für aktive Menschen jeden Alters.

Die Anlage wurde im Jahre 2001 von Mitgliedern des Heimat- und Verkehrsverein Schweich e.V. renoviert und erweitert.

Einige Heilanzeigen des Wassertretens sind:

  • Vorbeugung gegen Erkältung
  • kalte Füße (auf Vorwärmung achten)
  • Müdigkeit
  • Stress
  • Schlafstörungen
  • Durchblutungsstörungen
  • Kreislaufstörungen
  • gefäßbedingte Kopfschmerzen
  • Venenkräftigung
  • Nervosität
  • Wetterfühligkeit

Anleitung (laut der Hinweistafel)

Keine Benutzung der Becken bei kalten Armen und kalten Beinen! Wassertreten und Armbaden nicht unmittelbar nacheinandern durchführen! Etwa 1 Stunde Zeitabstand lassen!

Armbad: Dauer 15 – 30 Sekunden – beide Arme eintauchen – Wassser leicht abstreifen und sofort bewegen.

Wassertreten: Dauer 30 – 60 Sekunden – im Storchengang durch das Tretbecken gehen – Wasser leicht abstreifen und sofort laufen.

Kneipp-Tret- und Armbecken

Nordwestlich von Schweich gelegen, ca. 200 m von der L 47 entfernt, ausgeschildert und mit asphaltierter Zufahrtsweg. Das Parken ist auf 2 Parkplätzen möglich. Fußweg (Kreuzweg) ca. 300 m.

 

Impressionen zum Heilbrunnen Schweich

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