Julius Kalweit mischt die Bezirksliga auf

Julius Kalweit

Julius Kalweit – ein Straßenfußballer mischt die Bezirksliga auf

Als eine der großen Entdeckungen im bisherigen Saisonverlauf gilt Julius Kalweit. Der 19-jährige Offensivspieler hat sich auf Anhieb einen Stammplatz in der Mannschaft des TuS Mosella Schweich erkämpft und bereits das Interesse von Oberligist Eintracht Trier auf sich gezogen.
Bei der Mosella aus Schweich gilt er als großes Juwel: Julius Kalweit hat in seinen bisherigen 16 Einsätzen nicht nur sechs Tore erzielt und zwei Vorlagen beigesteuert, sondern noch dazu gleich serienweise starke Leistungen gezeigt. Der 19-jährige Mittelfeldspieler gilt neben Valentin Frick (20, zwölf Treffer), den Trainer Jochen Weber im Frühherbst aus der zweiten Mannschaft befördert hat, als die Entdeckung der Hinrunde.

Was macht Kalweit, der mit vier Jahren beim TuS Trier-Euren unter Franz Küppers mit dem Kicken begann, so stark? „Mein Trainer Jochen Weber sagt mir nach, dass ich noch einer der wenigen Straßenfußballer bin. Obwohl ich auch schon auf der ,Sechs‘ oder ,Acht‘ gespielt habe, fühle ich mich als ,Zehner‘ hinter den Spitzen am wohlsten. Es gefällt mir, wenn ich das Spiel gestalten kann und die meisten Angriffe über mich laufen“, sagt Kalweit. Dribbeln, Technik und die ausgesprochene Ruhe am Ball sind seine großen Vorzüge.

Nach der frühen Jugendzeit in Euren ging es in der C-Jugend zur DJK St. Matthias, ehe im ersten B-Jugendjahr der FSV Trier-Tarforst auf den dribbelstarken Kicker aufmerksam wurde. Ein Jahr später folgte der nächste Schritt, als er zur Mosella Schweich in die B-Junioren-Regionalliga wechselte. „Das war schon ein großer Sprung. Es ging schneller zu, auch taktisch wurden höhere Maßstäbe angelegt. Durch Corona war die A-Jugendzeit in Schweich sehr eingeschränkt. Viele Spiele haben wir deswegen nicht gemacht“, berichtet Kalweit, der zuletzt in der Jugend unter Thomas Schleimer spielte. Mit ihm gibt es in der kommenden Saison ein Wiedersehen – Schleimer beerbt Weber als Coach der ersten Mannschaft. Der in Euren lebende Abiturient freut sich auf die künftige Zusammenarbeit. „Mit Thomas habe ich mich schon zu A-Jugendzeiten bestens verstanden.“

Der Übergang vom Junioren- in den Seniorenbereich fiel Kalweit nicht sonderlich schwer. „Ich habe mich gut und relativ schnell ins Teamgefüge integriert und das Vertrauen des Trainers bekommen. Klar musste ich mich erst daran gewöhnen, dass es robuster und härter zugeht, doch das hat relativ schnell gepasst.“ In seinem ersten Halbjahr im Seniorenbereich schlug Kalweit so gut bei der Mosella ein, dass sogar Eintracht Trier auf den Techniker aufmerksam wurde und ihn in der Wintervorbereitung zum Probetraining einlud. Dort hat es zwar (noch) nicht zu einem Vertrag beim Oberligisten gereicht, doch „enttäuscht habe ich nicht. Es waren sechs Einheiten, die ich mitmachen durfte, und auch bei zwei Testspielen wurde ich eingesetzt. Das ist schon eine andere Hausnummer. Dort wird schneller und auch härter gespielt.“ Vor allem körperlich müsse er „noch was draufpacken“. Er stehe weiter mit der Eintracht in Kontakt und solle bei anhaltend positiver Entwicklung eventuell noch mal vorspielen.

Um seinen Traum, einmal entweder mit der Mosella wieder in der Rheinlandliga oder aber mit der Eintracht in der Regionalliga zu spielen, Realität werden zu lassen, feilt der Fan von Bastian Schwein­steiger und Sportfanatiker weiter an seinen Potenzialen: „Die Themen der nahen Zukunft sind für mich, an meinem Abschluss zu arbeiten, kaltschnäuziger vor dem Tor zu werden und auch direkter den Weg zum gegnerischen Tor zu suchen.“

Zuletzt bremste ihn eine hartnäckige Prellung am Fuß aus, die er sich Anfang des Monats in der Partie in Schoden (1:1) zugezogen hat. „Es kam zu einem Bluterguss, weshalb ich zuletzt pausieren musste.“ Am heutigen Mittwoch, 19.30 Uhr, im Nachholspiel am heimischen Winzerkeller gegen den SV Speicher, kann er aber wohl wieder mitwirken – und erst recht am Sonntag, wenn die Schweicher beim TuS Schillingen um die nächsten Punkte kämpfen.

In dieser Saison möchte Kalweit, dem nach seiner Schulzeit ein duales Sportstudium vorschwebt, mit der Mosella „noch mindestens Platz drei erreichen. Persönlich habe ich sogar das Ziel, noch Zweiter zu werden“. Das jüngste 1:1 am vergangenen Samstag zu Hause gegen die SG Wallendorf war ein Rückschritt auf diesem Weg. Die Dynamik und der Offensivschwung Kalweits wurden beim Tabellenvierten da schmerzlich vermisst.


Text- und Bildquelle: Trierischer Volksfreund