Grube Morgenstern

Grube Morgenstern

Grube Morgenstern

Aus dieser Grube wurde von 1857 bis 1891 Eisenerz mit 40 bis 60 Prozent Eisengehalt gefördert. Es war weit und breit die ergiebigste Erzgrube. Für Schweicher Familien war diese Zeit ein Segen. Viele Handwerker und Arbeiter fanden neben der Landwirtschaft Arbeit und Brot. Fuhrleute transportierten das geförderte Eisengestein mit ihren Gespannen durch das Obersäßer Tal zur Quinter Hütte, wo es verarbeitet wurde. Leider dauerte diese Blütezeit nur 34 Jahre, man hatte woanders ergiebigere Erzquellen entdeckt.

Heute erinnern an den Erzabbau nur noch die Abraumhalde vor der Grube und viele Stolleneinbrüche. Der Brunnen Morgenstern soll an eine gute Zeit erinnern und Wanderer zum Nachdenken anregen.

Der Brunnen Morgenstern wurde 1994 vom Heimat- und Verkehrsverein Schweich erbaut und liegt in unmittelbarer Nähe des Eingangsstollens der gleichnamigen, ehemaligen Erzgrube.

Grube Morgenstern
Brunnen Morgenstern

Beschreibung Grube Morgenstern

Im Jahre 1683 erbaute der damals 18jährige französische Offizier Franz Pidoll, der 1714 geadelt wurde, am Quintbach ein Eisenschmelzwerk. 1810 ging die Hütte in den Besitz der Familie de Wendel und 1827 der Familie Krämer aus Sankt Ingbert über. Heute gehört das Werk dem Klöckner-Konzern an.

Die Quint, von Franz von Pidoll durch eine Bleischmelze und von Franz de Wendel 1810 durch ein Walzwerk erweitert, war für unser Dorf von großer Bedeutung; denn viele Schweicher fanden hier bis heute Arbeit und Brot. In früherer Zeit lieferte der Quintbach die Kraft für das Gebläse und das Hammerwerk, die umliegenden Wälder spendeten das Holz für die damals zum Schmelzen verwandte Holzkohle, die in Meilern gebrannt wurde (auch die Schweicher Schmiede brannten sich früher Holzkohle im Meulenwald), und das Eisenerz bezog die Hütte aus den Bergwerken der Südeifel. Auch in Schweich wurde Erz gesucht und gefunden. Wenn man durch das Obersäßer Tal aufwärts wandert, so kommt man zum Stollen. Über eine Halde rechts des Weges gelangen wir zu dem teilweise eingestürzten Eingang zur Grube Schweicher Morgenstern.

Grube Morgenstern
Plan Grube Morgenstern

Diese wurde in der Zeit von 1857 bis 1891 von der Quinter Hütte ausgebeutet. Bei dem hier gegrabenen Erz handelte es sich um Roteisenstein; sein Eisengehalt betrug durchschnittlich 45,64 %. Das Erz lag in sogenannten Flözen; die Adern hatten eine Dicke von 1 bis 3 Metern. Man fand darin Geröll, zahlreiche versteinerte Muscheln, Schnecken, Krebse und Moostierchen. Daraus geht hervor, daß dieses Erz auf dem Meeresboden entstanden ist, also in jener grauen Vorzeit - die Geologen sprechen vom Unterdevon und schätzen die Zeit auf über 300 Jahrmillionen -, als unsere Heimat noch von einem großen Meer bedeckt war, auf dessen Boden sich der Schlamm absetzte, aus dem dann später unsere Schieferberge entstanden (Ehranger Heimat, 15. Jahrgang, 3. Heft, S. 215). Im Jahre 1873 betrug die Ausbeute der Grube Morgenstern 173 564 Zentner, 1880 jedoch nur mehr 40036 Zentner. Als der moderne Verkehr aufkam, konnten die heimischen Bergwerke mit denen Lothringens nicht konkurrieren und mußten ihren Betrieb einstellen. Als letzte wurde die Grube Schweicher Morgenstern'', die, wie ihr Name zum Ausdruck bringen sollte, zu schönen Hoffnungen Anlaß gegeben hatte, im Jahre 1891 stillgelegt. (Quelle: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=9917)

Grube Morgenstern

Daten und Fakten zur Grube Morgenstern

  • Die Eisenerzlagerstätte wurde 1856 entdeck und geschürft.
  • Der Bergwerkbetrieb wurde am 29.03.1857 genehmigt und das Konzessionsfeld 1858 verlochsteint.
  • Die untertätige Grube liegt auf den Gemarkungen Schweich und Mehring zwischen der Mosel und der Straße Trier - Koblenz (Autobahn A!/A48) und war schon 1859 in Betrieb.
  • Die Grube Morgenstern erwies sich stets als ergiebig, solange auf der Quint die Hochöfen brannten.
  • Das Erz wurde in Tagebauen und im Stollenbetrieb gefördert