Tai chI Chuan

Tai Chi (Taiji) ist ein Begriff der taoistischen Philosophie und wird oftmals als „das höchste Prinzip“ oder „die höchste Ebene“ bezeichnet; Chuan bedeutet „Faust“ (im anatomischen Sinn) und verweist damit auf den kämpferischen Aspekt.

Die taoistische Philosophie des Tai Chi / Taiji (nicht Tai Chi Chuan !) – das „Tao“ steht für das Namenlose, Absolute – beschreibt das ständige Zusammenspiel der Gegensätze Yin und Yang und deren Streben nach Harmonie. Diese Elemente sind auch in die Bewegungen des Tai Chi Chuan eingeflossen.

Tai Chi Chuan ist eine alte chinesische Kampfkunst, deren Ursprung einer Legende zufolge auf einen Mönch namens Zhang San Feng, der sich im 13. Jahrhundert im Wudang-Gebirge aufhielt, welches damals als Zentrum daoistischer Philosophie und Kunst galt, zurückgeht. Zhang San Feng beobachtete der Legende nach einen Kampf zwischen einem Kranich und einer Schlange; der Kranich versuchte, die Schlange mit Schnabelhieben und Fußtritten zu besiegen, die Schlange vermochte jedoch den Angriffen geschmeidig auszuweichen und wartete auf eine Blöße ihres Gegners. Der Kranich gab nach einiger Zeit vor Erschöpfung auf. Diese Beobachtung soll Zhang San Feng veranlasst haben, einen Kampfstil zu entwickeln, der es ermöglichen sollte, einem Gegner mit möglichst geringem Kraftaufwand zu widerstehen. Seine Theorie und die daraus entwickelten Übungen und Techniken bildeten wohl die Grundlage für die spätere Entwicklung des Tai Chi Chuan.