Unser Peter Herrmann über seine „Arbeit“ an Linie
Nicht nur ganz nah dran, sondern mittendrin im Spielgeschehen der Bezirksliga verbringt Peter Herrmann in seiner Funktion als Linienrichter am liebsten seine Freizeit. Der 58-Jährige ist ein Urgestein bei der TuS Mosella Schweich, die er seit fast 50 Jahren in vielen Funktionen unterstützt. Am 8. November wird Herrmann als Dank für seine großen Verdienste um den 1.700 Mitglieder zählenden Verein die Goldene Uhr des DFB verliehen.
Seit wann im Verein: Ich bin seit 1971 Mitglied bei der Mosella und übe seit 1995 das Amt des Linienrichters aus. 24 Jahre lang bin ich schon an der Linie unterwegs.
Assistent seit: Seit 1995 habe ich die Spiele als Linienrichter begleitet. Durch den Aufstieg unserer ersten Mannschaft in die Rheinlandliga wurde ich dann in der Saison 2010 „arbeitslos“, weil die Spiele in der höchsten Amateurklasse von Schiedsrichtergespannen geleitet wurden. Ich habe dann in der zweiten Mannschaft, die damals in der A-Liga gespielt hat, meinen Dienst versehen.
Wie ich dazu kam: Unser damaliger Trainer und Teammanager Egbert Konder hat mich gefragt, ob ich das machen wolle; man brauche einen Linienrichter. Ich habe dann spontan Ja gesagt. Wenn allerdings Spiele meines Lieblingsclubs Borussia Mönchengladbach anstehen, werde ich meinem Verein untreu. Dann fahre ich zu den „Fohlen“ an den Niederrhein. Ich habe nämlich eine Dauerkarte.
Sonstige Funktionen im Club: Aktiv spiele ich in unserem Verein Tischtennis in der Seniorenklasse der Freizeitstaffel. Darauf lege ich an der Außenlinie besonderen Wert: Ich bemühe mich ein ausgeprägt fairer und gerechter Linienrichter zu sein. Das heißt, die gegnerische Mannschaft darf nicht bei Entscheidungen benachteiligt werden. Ich bin immer um Korrektheit bemüht, ich glaube, dass erkennen auch die Schiris und die gegnerischen Mannschaften an; die wissen, dass sie sich auf mich verlassen können.
Kurioseste Aktion, die ich als Assistent erlebt habe: Kuriositäten habe ich bislang selten erlebt. Wenn das Spiel läuft, gibt es ja auch kaum Kontaktmöglichkeiten zu Zuschauern oder Spielern. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Darum bin ich selbst kein Schiedsrichter geworden: Da ich immer ein gutes Verhältnis zu den Schiedsrichtern habe und deren Arbeit schätze, hat der Verein bei mir nachgefragt, ob ich nicht Schiri machen wolle. Ich glaube aber, dass ich nicht der Typ dafür bin. Auf jeden Fall hält sich mein Interesse am Schiedsrichteramt in Grenzen.
Das erwarte ich in dieser Saison von unserer Mannschaft: Ich schätze die Gemeinschaft im Vereinshaus mit Mannschaft und Spielern. ich fühle mich als ein Teil des Teams. Ich wünsche der Mosella deshalb in dieser Saison natürlich den Aufstieg. Drei Jahre arbeiten wir schon am Ziel Wiederaufstieg. Ich weiß aber sehr wohl, dass ich im Falle eines Aufstiegs wieder „arbeitslos“ werde, weil in der Rheinlandliga wieder Gespanne eingesetzt werden. Ich wär dann aber gerne bereit, mich wieder unseren Jungs in der B-Liga zu widmen.
Quelle: Trierischer Volksfreund, Josef Weirich